Emscherkunst 2016 „Vögel“

https://www.urbanekuensteruhr.de/de/artist/samuel-treindl

Wiederherstellung der Leuchtreklame Rheinische Straße 131

Foto: Thorsten Arendt

Foto: Thorsten Arendt

 

Zwei Buchstaben sind übrig geblieben von dem, was einmal ein Ladenschild war. Hoch über den Köpfen der Passanten hat es für den Verkauf einer Ware im darunter liegenden Ladenlokal geworben.

Doch so wie die Zeit sich in die Hausfassade eingeschrieben hat, so hat sich auch die Mietsituation verändert und das Ladenschild ist irgendwann überflüssig geworden. Heute machen drei ergänzte Buchstaben aus Neon wieder einen Schriftzug lesbar. Das einzelne Wort aber bietet nichts an, es ruft nicht nach Kunden, es ist keine Information. Nichts wurde demontiert, bereinigt oder städteplanerisch entworfen, sondern in einer kleinen Intervention, in einem Spiel mit Worten und Buchstaben, ein neuer Sinn erzeugt. Er verweist über den Raum der Straße hinaus auf einen Moment der Freiheit und – Kraft unserer poetischen Imagination – an einen Ort, wo wir etwas anderes gewohnt sind. (Text: Lena Reisner)

„Ich schaue in den Himmel und sehe Vögel.“

ein Projekt von Emscherkunst 2016